Freitag, 24. Januar 2014

cucina mediterranea, italiana e vegetariana...

Italienisch, vegetarisch und nach Wunsch vegan: so geht's zu bei Katia und Carmelo, den Besitzern des La Monella, dem ersten Restaurant seiner Art in Hamburg.
Und es ist köstlich! Lecker! Interessante, noch nie gehörte Kompositionen wie z.B. die Mangoldrouladen mit einer Kürbis-Maronenfüllung und Orangensauce... Der Verlockung nicht widerstehend, entschied ich mich dennoch für eher etwas Rustikaleres, Simples und herrlich Perfektes in der Geschmackskomposition: Feigen-Risotte mit gehobeltem Trüffel: das cremige Risotto mit der Spur süßer Feige hat wunderbar harmoniert mit dem erdigen Geschmack der Trüffel.
Unüblicherweise hat der Koch nicht am Trüffel gespart, sondern ihn großzügig über das Risotto gehobelt, so dass man ihn richtig schmecken konnte und nicht nur die Geschmacksknospen angekitzelt wurden (von mit Trüffelaroma aromatisiertem Öl ganz zu schweigen "Urks").

Mittags ist es sehr voll in diesem kleinen Restaurant, aber mit Glück haben meine Freundin und ich samt Kinderwagen und ihrem Baby einen Tisch, dazu noch ein Fensterplatz, bekommen. Die Bedienung ist freundlich (entgegengesetzt der Meinungen bei yelp) und trotz des Hochbetriebs auf Zack, wie man so schön sagt.
Und diejenigen, die sich darüber beschweren, dass die Bedienung "ach, so lange braucht bis sie merkt, dass der Gast zahlen möchte" oder erst gar nicht an den Tisch kommt, um zu kassieren, haben nicht verstanden, dass sie auch niemals kommen wird, denn bezahlt wird vorne am Tresen...

Donnerstag, 16. Januar 2014

Kauderwelsch:

Wir werfen oft Begriffe, Worte, Beschreibungen um uns, ohne zu differenzieren, ob sie überhaupt den jeweiligen Sachverhalt genau beschreiben oder wiedergeben. Ohne nachzudenken ob ihrer Bedeutung nutzen wir altvertraute, in unseren Ohren zunächst vernünftig klingende Worte: landen auf dem Teller weder primäre noch sekundäre Tierprodukte, wird der-/diejenige gleich in die vorurteilsbehaftete Schublade "Veganer" gepresst "ach, du bist Veganer?" Es folgt die Kumulation altbekannter (oft fragwürdiger) Fragen...der Befragte - defensiv in die Ecke gedrängt - kann sich nicht entscheiden, ob er diesem Unsinn Rede und Antwort stehen soll und ob es sich lohnt, eine auf vernünftigen Argumenten aufgebaute Diskussion einzugehen.
Der plötzlich zum Ernährungsexperten avancierte Omnivore meint es sicherlich gut mit uns, aber dennoch haben wir hier den Salat: Wieso ist er ein Omnivore und wir die ideologistischen Veganer, die auch noch irgendwie öko und schmuddelig sind?
Veganismus - wie jeder "-ismus" - ist zunächst eine Ideologie, eine Geisteshaltung, die sprichwörtlich über den Tellerrand hinausgeht. Sie greift auf alle Lebensbereiche über, die nicht mit asketischem Verzicht einhergeht, sondern ethisch motiviert das Töten von Lebewesen und deren Konsum ablehnt.
Äquivalent dazu müsste man nicht von Omnivoren "Allesfresser" sprechen, denn dies ist eine biologische Beschreibung, sondern von Karnisten. Karnismus (von Ph. D. M. Joy geprägt) als Überzeugungssystem derjenigen, die Fleischverzehr als natürlich, normal und unverzichtbar betrachten.
Beim nächsten Sprücheklopfer à la "Pflanzenfresser fressen meinem Essen das Essen weg" heißt es geschickt kontern à la "Tierfresser....(und hier lasse ich der Phantasie des Einzelnen freies Spiel)" Ja, genau: Tierfresser. Das pikierte Gesicht zeigt, dass richtig verstanden wurde. Oder gehe ich, Pflanzenfresser, auf die grüne Wiese und nehme mal nen ordentlichen Hieb voll Gras zwischen meine Zähne und zum Dessert einmal knabbern an der Baumrinde?

Montag, 13. Januar 2014

In der Brüderstraße in Hamburg...

...stößt man auf ein kleines Paradies (Piccolo Paradiso) der Gaumenfreuden. Dieses wunderbare ökologische Weinrestaurant bietet nicht nur eine Vielzahl leckerer Weine, sondern vor allem auch feine, qualitativ hochwertige und mit viel Liebe gekochte Speisen an. Das Beste: sowohl Veganer als auch Omnivoren Karnisten kommen hier voll auf ihre Kosten. Für mich und meinen Lieblingsmenschen daher das ideale Restaurant.

Bei Rotwein und tollen Tapasvariationen ließen wir es uns so richtig gut gehen: für ihn die spanische Variante und für mich der vegane orientalische Teller.

Zugegeben, die Präsentation der Speisen ist vielleicht nicht ganz glücklich - unter Tappas stellt man sich eher kleine Gerichte in Tonschälchen vor. ABER: dieser kleine Fauxpas ist durchaus verzeihlich in Anbetracht der wirklich leckeren Gerichte auf dem Teller.
Unschlagbar war jedoch die Mousse au chocolat auf Soja-Sahne-Basis (das genaue Rezept wurde leider nicht verraten - streng gehütetes Geheimnis der Besitzerin): unglaublich schokoladig, cremig, etwas kompakter als man eine Mousse vielleicht gewöhnt ist, aber trotzdem fluffig genug, um sie als Mousse au chocolat durchgehen zu lassen...
Dieses Restaurant ist ein wirklicher Glücksfall vor allem für diejenigen, die gutes Essen zu schätzen wissen, gerne Essen gehen und gleichzeitig vor der Herausforderung stehen vegane und nicht-vegane Essensvorlieben zu kombinieren....