Sonntag, 18. August 2013

Zum gemütlichen Sonntagsfrühstück...

...ging es heute in das Café Miller in St. Pauli. Es ist weniger ein schickes Restaurant, vielmehr eine typische Kiez-Kneipe, nur nicht ganz so heruntergekommen.
Unsere Reservierung vom Vortag war überflüssig, denn als wir um zehn Uhr das Lokal betraten, waren wir noch die einzigen Gäste - erst ab halb 11 Uhr füllte sich der Raum nach und nach mit durchaus gemischtem Publikum.
Während es draußen nicht richtig hell wurde, der Regen in Strömen floss, saßen wir (wie immer  mein Lieblingsmensch und ich) in einer gemütlichen Ecke, schlürften unseren Kaffee (in meinem Fall einen monströsen Soja-Milchkaffee) und stöberten in den Tageszeitungen.
Ich wollte schon seit längerem dieses Café ausprobieren, denn die Besonderheit liegt (nicht nur) am veganen Speisenangebot: Frühstücksvariationen, Kuchen und Snacks sind in veganer Form zu haben. Toll!
Da ich ein großer Freund deftiger Speisen bin und gerne gleich zum Frühstück, habe ich "vegan&deftig" bestellt - im Prinzip ein english breakfast mit Seitanwürstchen und ohne Eier (jetzt, wo ich so drüber nachdenke, wären Champignons als Alternative zum Ei nicht schlecht gewesen). Es hat nicht schlecht geschmeckt, aber ich befürchte, dass die Seitanwürstchen zusammen mit den Nürnberger Rostbratwürstchen (für den klassischen english-breakfast Teller) in einer Pfanne gebraten wurden (der Geruch an den Seitanwürstchen war dran...ich kann mich aber auch täuschen. Letztendlich nachgefragt habe ich nicht).

Wie dem auch sei, einen dicken Pluspunkt bekommt das Café Miller für seinen Obstsalat, der aus frischem, mundgerecht geschnittenem Obst bestand. Die Portion war angemessen, zwar nicht unbedingt optisch ansprechend angerichtet, aber es war kein Dosenobst und es hat keinen zwiebeligen Geschmack auf der Zunge hinterlassen.
Überhaupt, ein gute Küche erkennt man meiner Meinung nach am Obstsalat (kein Zwiebelgeschmack, der nur entsteht, wenn das Obst auf dem Brett geschnitten wird, auf dem zuvor Zwiebeln gehackt wurden) und an Bratkartoffeln (ich kann nicht verstehen, wie man Bratkartoffeln aus der Tüte zubereiten, geschweige denn essen kann, bei einem ein Gericht was einfacher nicht zuzubereiten ist)...
 
Noch ein Wort zur Küche, wo ich schon bei dem Thema bin: im Café Miller wurde das Frühstück hinter der Theke zubereitet, sprich: auch die Würste und Eier in Pfannen auf zwei Herdplatten gebraten. Fand ich unangenehm, schließlich kann ich es zu Hause schon nicht ausstehen, nach Bratfett zu riechen und in einem Restaurant schon gar nicht (naja, genaugenommen habe ich es ja auch nicht als Restaurant bezeichnet, könnte der Kritiker jetzt anmerken).

Umgehauen hat mich das Café Miller nicht, das Essen war auch ok, der Kaffee war lecker (und vor allem viel), es war sauber und...ach, eigentlich ganz nett. Vor allem die gespülten Pfannen und Töpfe, die mal eben kurz auf der Theke abgestellt wurden :)








Es gibt Kritikpunkte, es gibt aber auch Löbliches....genug, um hin und wieder doch hier zu frühstücken.

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