Mittwoch, 4. Januar 2012

Jilliane Hoffman...

…hoch gelobt von vielen, vielen Lesern – doch zur Spitzenklasse fehlt nicht ein Quäntchen, sondern ein Meilensprung!
Nehmen wir als Fallbeispiel „Cupido“ – die Spannung wird langsam aufgebaut, immer wieder unterbrochen mit langatmigen, ausführlichen Benennungen der Polizeiabteilungen, zuständigen Dienststellen und Behörden. Nur mühsam kann man ein Gähnen unterdrücken, hat man sich endlich durch den Sumpf der ganzen englischen Artikulationen durchgearbeitet. Man merkt: hier kommt die Juristin durch.
Grausame Blutrünstige Details bleiben dem Leser erspart bzw. werden durch den Gerichtsmediziner veranschaulicht. Mehr als die Hälfte des Buches handelt von der traumatisierten Staatsanwältin Chloe, die Opfer eines Psychopathen wurde und ihm nun nach zwölf Jahren zufällig in einem anderen Fall im Gerichtssaal begegnet. Wie geht die Geschichte aus? Ihr Vergewaltiger wird natürlich  hingerichtet, doch der eigentliche Täter ist jemand anderes. Der Leser ist ob dieser Tatsache nicht verwundert, vorausgesetzt er hat ein, zwei andere Bücher von Hoffman gelesen – denn der Ablauf, die Erzählweise und die Struktur ähneln sich erschreckend stark. So wird er schnell feststellen, dass der eigentliche Mörder ihr Psychotherapeut ist. Sie gerät in die Fänge des Gestörten, doch ruck zuck kann sie sich befreien – man merke an: stark unter Drogen – und kann ihren Peiniger töten. Das Ende der Geschichte (in das letzte Viertel des Buches eingequetscht): ihre Depressionen, Ängste und Traumata sind wie weggewischt und sie kann nun ein glückliches Leben mit ihrem „special agent of crime and murder“ des „Florida Department of Law Enforcement“ führen.
Fazit: die Bücher sind in Ordnung – hat man eine lange Zugfahrt vor sich, bei der man irgendwie die Zeit totschlagen will/muss.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen